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Weingut Dr. Loosen

Ernst Loosen

Als Ernst Loosen das Weingut seiner Familie übernahm, hatte er bereits zahlreiche Reisen zu den weltweit angesehensten Weingütern hinter sich. Er wollte das Geheimnis wahrhaft großer Weine ergründen, um dann selbst Weltklasse-Weine zu machen. Diese Entdeckungsreisen inspirierten Ernst Loosen zu seiner eigenen Wein Philosophie: Große Weine sind der perfekte Ausdruck des Bodens, des Klimas und der Rebsorte.

DAS MIKROKLIMA

Die nach Süden ausgerichteten Steillagen und ihre Nähe zur Mosel erzeugen ein perfektes Mikroklima für unseren Riesling. Der Südhang garantiert Sonnenlicht von morgens bis abends; der Steilhang lässt den Boden durch wenig Schattenwurf ideal erwärmen. Zusätzlich reflektiert die Mosel tagsüber die Sonnenstrahlen in den Weinberg, während sie nachts die gespeicherte Wärme abgibt und so für ein ausgeglichenes Mikroklima sorgt. Eine lange Vegetationsperiode erlaubt es den Trauben, langsam zu reifen und dabei ihre erfrischende Säure zu bewahren.

DER SCHIEFERBODEN

Der steinige Schieferboden, der an der Oberfläche des Weinbergs zu sehen ist, reflektiert während des Tages das Sonnenlicht zu den Trauben und speichert gleichzeitig einen Großteil der Wärme. Diese wird langsam an die unteren Bodenschichten abgegeben, wodurch auch in den kühleren Nächten ein sehr ausgeglichener Wärmehaushalt für die Rebstöcke erzeugt wird. Der Schiefer ist sehr kaliumhaltig und somit eine reichhaltige, natürliche Mineralienquelle. Er verleiht dem Moselriesling seinen unverwechselbaren mineralischen und lebendigen Charakter.

ALTE, WURZELECHTE REBSTÖCKE

Aufgrund der sehr steinhaltigen und skelettreichen Böden ist ein großer Teil der Mosel noch reblausfrei. Alle sich im Eigentum von Dr. Loosen befindlichen Weinbergsparzellen sind noch mit wurzelechten Reben bepflanzt. Teilweise sind diese Rebstöcke bis zu 100 Jahre alt.

RIESLING

Dr. Loosen konzentriert sich auf Riesling. Keine andere Rebsorte ist so erstaunlich vielseitig. Nicht nur, dass Riesling in einzigartiger Weise das Terroir eines Weinbergs widerspiegelt, diese Rebsorte ermöglicht auch eindrucksvolle Weine unterschiedlichster Art – von knochentrocken bis edelsüß.

Der Schlüssel zur Top-Qualität eines Weines liegt in der strengen Trauben-Selektion. So entscheiden wir während der Lese täglich neu, welche Trauben wir lesen und haben dabei den aktuellen Reifegrad und die Wetterverhältnisse stets fest im Blick.

Unzählige Trauben-Partien werden so einzeln vinifiziert. Aber nur die besten Weine einer Einzellage kommen auf die Flasche.

Je nach Reifegrad unterscheiden wir bei den Prädikatsweinen ohne Botrytis drei Qualitätsstufen:

KABINETT:

Zart, frisch und fein soll der typische Mosel-Kabinett schmecken. Er entsteht aus gesunden, normal gereiften Trauben, die zu Beginn der Lese gepflückt werden.

SPÄTLESE:

Diese Weine sind körperreicher, tiefer und komplexer. Die Trauben sind noch reifer und werden später gelesen als beim Kabinett.

AUSLESE:

Spät gelesene hochreife selektierte Trauben ergeben sehr langlebige traumhaft konzentrierte, vor Frucht und Mineralität strotzende Weine.

BOTRITIS

Der Schimmelpilz Botrytis Cinera zählt zu den wunderbarsten Gaben der Natur. Wenn er in den herbstlich-nebelverhangenen Morgenstunden die Reben befällt, können wir einige der atemberaubendsten Dessertweine der Welt herstellen. Der Botrytis-Pilz entzieht nämlich den Trauben Wasser und hinterlässt einen hochkonzentrierten Nektar. Diese edelfaulen Trauben selektieren wir akribisch und erzeugen damit Weine in drei Qualitätsstufen:

AUSLESE-GOLDKAPSEL:

Die tiefe Frucht hochreifer Trauben gewinnt durch die begonnene Schrumpfung eine neue Dimension an Konzentration und Komplexität.

BEERENAUSLESE:

Ein reichhaltiger, dichter Dessertwein aus Trauben, die vollständig von Bortytis befallen sind und um die Hälfte geschrumpft sind.

TROCKENBEERENAUSLESE:

Die Königin aller Dessertweine, überwältigend dicht und komplex. Wird aus Trauben gewonnen, die vollständig zu Rosinen geschrumpft sind.

Junge Botrytis-Weine betören – je nach Qualitätsstufe – mit intensiven Aromen von Feigen, Datteln und getrockneten Aprikosen. Die mitunter enorme Süße wird von einer kräftigen Säure balanciert. Je reifer die Weine, desto feiner und nuancenreicher werden sie, wobei Sü-ße, Säure und Mineralität immer besser harmonieren.

Wer je das Glück hatte, eine 30 jährige Trockenbeerenauslese von der Mosel zu probieren, ist überwältigt von der Finesse und Komplexität des Weins – ein unvergesslicher Genuss!

Solche edelsüßen Meisterwerke können nicht in jedem Jahr erzeugt werden. Wenn aber das Wetter stimmt, werden die Beeren einzeln von Hand selektiert und mit einer speziellen Presse gekeltert. Ein teures, arbeitsintensives Unterfangen, aber die Mühe lohnt sich angesichts dieser wundervollen Gabe der Natur.

Kurzinfo zum Weingut:

Gesamte Rebfläche: 22 ha

Jährliche Produktion: 180.000 Flaschen

Rebsortenspiegel: 98 %Riesling, 2% Weißburgunder

Große Lagen: Bernkasteler Lay, Erdener Prälat, Erdener Treppchen, Graacher Himmelreich, Ürziger Würzgarten, Wehlener Sonnenuhr

 

*Quelle Dr.Loosen